Best Of: Mit Bildung gegen Armut
Shownotes
Wiederholung vom 13. Juni 2025
Bildung spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Armut. Doch in der Schweiz ist der Zugang zu Bildung und Weiterbildung stark vom Einkommen abhängig – mehr als in jedem anderen europäischen Land.
Caritas Schweiz hat in einem Positionspapier und an einer Medienkonferenz aufgezeigt, wie das Bildungssystem für armutsbetroffene Menschen Hürden schafft und welche Lösungsansätze es gibt, diese Hürden zu beseitigen.
Tabea Kobel nahm an der Medienkonferenz von Caritas Schweiz teil. Sie sprach mit Laura Brechbühler (Fachstelle Sozialpolitik bei Caritas Schweiz) und mit Peter Lack (Direktor Caritas Schweiz).
Dabei zeigen sie anhand konkreter Zahlen, wie eng Bildung und Armut zusammenhängen und weshalb Weiterbildungen wichtig sind. Auch beleuchten sie die Gründe, weshalb die Schere zwischen Arm und Reich auch im Bereich der Weiterbildung immer mehr auseinander geht.
Adèle Villiger ist alleinerziehende Mutter und Studentin an der Fachhochschule Basel. Sie berichtet, wie schwierig es ist, mit Armut umzugehen und dennoch das eigene Potenzial zu entfalten.
Und Silvan Glanzmann (Projektleiter der LernLounge Luzern) gibt Einblick das Angebot der LernLounge und zeigt auf, wie gezielte Unterstützung wirkt.
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Im Podcast zu hören:
• Laura Brechbühler, Fachstelle Sozialpolitik bei Caritas Schweiz • Peter Lack, Direktor Caritas Schweiz • Adèle Villiger, studiert trotz Sozialhilfe an der Fachhochschule Basel • Silvan Glanzmann, Projektleiter der LernLounge Luzern
Autor/Host und Redaktionsteam:
Angela Albrecht, Karl Dittli, Pascal Haller, Tabea Kobel
Links: • Caritas Schweiz – Positionspapier zu Bildung und Armut (https://www.caritas.ch/de/mit-bildung-aus-der-armut/)) • flexifeen – Kooperative für Reinigung & Alltagshilfe (https://flexifeen.ch/)) • LernLounge Luzern (https://www.lernlounge.org/))
Transkript anzeigen
00:00:00: Ein relevantes Wochenmagazin macht gerade Pausen.
00:00:03: Darum gibt es heute keine neue Folge, aber an dieser Stelle eine Wiederholung vom thirtezehnten Juni.
00:00:10: Es ist ein Thema, das leider schon lange aktuell ist, immer noch aktuell ist und leider wohl auch noch lange aktuell und relevant bleibt.
00:00:18: Das Thema
00:00:19: Armut.
00:00:21: Aber es gibt Auswege, daraus eine Einstichwort ist hier Bildung.
00:00:26: Darum also das heutige relevante.
00:00:29: Noch mal mit der Episode Mit Bildung gegen Armut.
00:00:32: Bildung darf kein Privileg sein.
00:00:49: In keinem anderen Land zu Europa sagen die Unterschiede so gross, schreibt Garitas Schweiz in einem Positionspapier.
00:01:07: An einer Medikonferenz von Garitas Schweiz wurde darüber geredet, wie sich das ändern muss.
00:01:13: Wir haben es mit Vertreterinnen und Vertretern von Garitas geredet, aber auch mit einer Person, die armutst betroffen ist und sich weiterbildet.
00:01:20: Außerdem berichtet man von einem innovativen Projekt im Kanton Luzern, wo Bildung für alle möglich macht.
00:01:27: Ich bin Karl Ditli und nehme euch mit.
00:01:34: Garitas Schweiz.
00:01:35: Das ist eine Organisation, die armutig in der Schweiz kämpfen, in allen möglichen Bereichen.
00:01:40: Am Ende haben sie zu Berne eine Medikonferenz gemacht, in der sie ein Positionspapier präsentiert haben, zu den Chancen ungleichen hat in der Bildung.
00:01:49: Und wie sie das Thema in der Zukunft angeht, Angela Albrecht.
00:01:53: Tobéa Kobbel war bei dieser Medikonferenz und hat mit Laura Brechbühler geredet.
00:01:59: Sie arbeitet bei der Fachstelle Sozialpolitik bei der Garitas Schweiz.
00:02:02: Bildung soll helfen gegen Armut.
00:02:05: Das ist das Thema.
00:02:06: Laura Brechbühler zeigt mit konkreten Zahlen auf, wie Bildung und Armut zusammenhangen.
00:02:11: Wir haben z.B.
00:02:13: Daten vom Bundesamt für Statistik, die zeigen, dass ein Drittel der Erwachsenen ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss von Armut betroffen oder bedroht sei.
00:02:21: Wenn wir die höheren Bildungsstufe anschauen, wird auch ein Betroffen kleiner.
00:02:27: Das zeigt schon ein Leid, dass man zusammenhangbar steht.
00:02:30: Und wenn man jetzt nur mal speziell die Sozialhilfe anschaut, dann würde man schon eine Rundhälfte der Erwachsenen, die Sozialhilfe beziehen, keinen Abschluss haben, die über die obligatorische Schulzeit ausgeht.
00:02:43: Und ohne anerkannte Abschluss sind natürlich auch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt schlechter.
00:02:48: Es gibt verschiedene Faktoren, warum Menschen keine Bildung oder nur eine schlechte Bildung haben.
00:02:53: Der erste Faktor ist eigentlich schon in der Kindheit.
00:02:55: Also das Einkommen der Eltern und die soziale Herkunft, die beeinflussen die Bildungslaufbahn der Kinder.
00:03:01: Zum Beispiel haben Kinder aus allem zu betroffenen Familien sie weniger in Kitas und können weniger von dieser frühen Förderung profitieren.
00:03:09: Aber eigentlich wäre es genau so, dass die meisten davon profitieren
00:03:13: würden.
00:03:14: Je älter wir werden, desto schwieriger wird es auch die Startschase zu ausgelichen.
00:03:18: Nach der Primare sieht man, dass Kinder, die aus finanziell ärmeren Familien kommen, häufiger das schwächste Anforderungsprofil besuchen, während Kinder aus der oberen Schicht tendenziell mehr Skime gehen.
00:03:30: Es spielt einfach auch das ganze Umfeld in seinen grossen Rollen.
00:03:34: Oder wenn man ein Kind mitbekommt, dass man einen konstanten Gelddruck hat oder weniger kann machen mit seinen Gespäten, weil man einfach die Finanzen fehlen will.
00:03:42: Das hat natürlich einen Einfluss auf die Schulzeit.
00:03:45: Darum ist das natürlich sehr wichtig, gerade durch die Schule
00:03:47: zu setzen.
00:03:48: Die finanziellen Ressourcen sind weniger um für Nachhilfe oder auch für schulische Förderung.
00:03:53: Und immer wachsender Alter betrifft es dann meistens die weiterführenden Schulen oder Weiterbildungen.
00:03:58: Für Menschen, die von Armut betreffen, sind, ist die Stellnahmegebühr einfach zu teuer oder sie können sich es auch nicht leisten, in dieser Zeit auf ein Einkommen zu verzichten.
00:04:07: Die Häufigkeit
00:04:08: ist so bei Erwachsenen mit Betreuungsaufgaben, also mit Kindern oder wenn sie pflegende Angehörige
00:04:14: sind,
00:04:15: dass sie dann auch irgendwie müssen sicherstellen, dass während ihrer Wetterbeutung für das Kind geguckt wird.
00:04:21: Die Kita-Kosten sind einfach in der Schweiz viel zu hoch und auch das erlaubt einfach nicht, eine Weiterbildung zu machen.
00:04:28: Und dann kommt noch das Thema Gesundheit.
00:04:30: Genauer gesagt, die psychische Gesundheit.
00:04:33: Wir gehören viel aus unseren Sozialberatungen, dass das psychische Druck einfach enorm ist.
00:04:39: Jede Rechnung muss genau angeschaut werden, um die Zahlen zu bezahlen.
00:04:43: Schulden sind auch häufig das Thema.
00:04:45: Und das wissen wir alle aus der Forschung, dass mit Schulden sich auch die Gesundheit verschlechtert.
00:04:50: Und das ist natürlich ein Strudel, das umso schwerer macht, wieder rauszukommen.
00:04:54: Zum Schluss hat Tabea Kobel von Laura Brechbühler aber noch wissen wollen, was es jetzt aktuell schon für Angebote gibt.
00:05:02: Angebote, die armutsbetroffene Menschen in der Bildung unterstützen.
00:05:06: Es kommt sehr stark davon, wo man wohnt.
00:05:09: In der Stadt Zürich gibt es Arbeitsmarkstipendien.
00:05:12: Das sind typischerweise Stipendien, die genau weiter Böydungen finanzieren und die auch der Lebensunterhalt zu euren sicheren.
00:05:19: Und die nach dem Akitas können finanzieren.
00:05:21: Auch der Kanton Zog möchte ein ähnliches Modell einführen.
00:05:25: Und dann gibt es natürlich auch bei den Stipendien, wie gesagt, schon grosse Unterschiede.
00:05:29: In den Kantonen ist das grosszügiger ausgestaltet.
00:05:32: Aber in anderen dann nicht.
00:05:33: Also, um mich zu beantworten, ja, es gibt es, aber nicht überall gleich.
00:05:42: Also von Kanton zu Kanton gibt es andere Unterstützungen.
00:05:45: Es gibt Bemühungen, aber die lange so alleine nicht, schreibt Garita Schweiz.
00:05:50: Knapp jede Fünfte in der Schweiz ist von Armut gefördert und fast jede und jede Zähne sogar betroffen und damit auch in der Bildung und bei Weiterbildungen benachteiligt.
00:06:00: Dan Schlaalbrecht ist noch etwas tiefer in diesem Thema.
00:06:03: Aber warum sind denn so Weiterbildungen so wichtig in der heutigen Zeit?
00:06:07: Tobéa Kobbel hat an der Medienkonferenz mit dem Direktor von Garita Schweiz einen Peter Locke geredet.
00:06:14: Er sagt, dass Hegi auch damit zu tun, dass unser Arbeitsmarkt immer mehr Kompetenzen verlangt.
00:06:19: Es gebe einen rasanten Wandel unter anderem wegen der Digitalisierung.
00:06:23: Und eigentlich gibt es kein Berufsfeld mehr, das dadurch nicht verändert werden würde.
00:06:28: Wir reden heute von lebenslangen Lernen.
00:06:30: Das ist auch etwas, das von der Wirtschaft, von den Arbeitgebern verlangt wird.
00:06:35: Dass die Arbeitnehmer darauf reagieren.
00:06:38: Und darum ist es so zentral, dass sich Menschen ... Erstens können sie eine gute Grundausbildung, eine gute Qualifikation und die dann auch fortlaufend während des Berufslebens weiterentwickeln, damit sie mit den Entwicklungen im Arbeitsmarkt mithalten können und damit auch sich Anstellungen sichern können, wo existenzsichernd ist.
00:07:01: Weiterbildungen sind also wichtig im heutigen Arbeitsmarkt.
00:07:05: Aber sie sind auch teuer und sie erfordern je nachdem noch mal eine teure Kinderbetreuung in dieser Zeit.
00:07:12: Gewisse Menschen können sich das einfach nicht leisten.
00:07:14: Um eine Weiterbildung zu machen, braucht es aber auch noch eine andere Grundvoraussetzung, nicht nur das Geld.
00:07:20: Manchmal
00:07:21: fehlen auch Grundkompetenzen, um eine gewisse Weiterbildung zu absolvieren.
00:07:26: Das heisst, es braucht gezielte Unterstützung.
00:07:28: Dass Leute sich die Grundkompetenzen wie Lesen, Rechnen, Schreiben auch aneignen können.
00:07:34: Da habe ich schon viele Initiativen zugegeben.
00:07:37: Durch das Sparpaket vom Bund sagten sie aber wieder gefährdet.
00:07:40: Mit dem Sparpaket M.A.S.W.
00:07:43: wird der Bundesrat im Bereich der Weiterbildungen sparen.
00:07:46: Die Garitas Schweiz und andere Partner aus dem Bildungsbereich wehren sich gegen die Sparmassnahmen.
00:07:51: Es sei unverantwortlich und würde die Falsche treffen.
00:07:55: Der Fachkräftemangel wird sich so in den nächsten Jahren verschärfen und die Schere zwischen Arm und Reich grösser werden.
00:08:02: Soviel mal zu diesen Sparenmassnahmen.
00:08:04: Wir schauen jetzt noch einen weiteren Punkt an, warum Menschen, die von Armut betroffen sind, häufiger nicht weiter Bildung machen können.
00:08:11: Das liegt nämlich auch noch bei den Arbeitgebern selbst.
00:08:14: Es ist auch so, dass Arbeitgeber ... Die Weiterbildung von Ihren Angestellten in den Tiefen einkommt weniger fördert als die mit den Höhen einkommen.
00:08:25: Das heisst, eigentlich tut sich das alles immer nur noch verstärken und darum muss man jetzt wirklich ganz gezielt gegen Stürr geben.
00:08:32: Garitas Schweiz hat schon selber gewisse Angebote, die sie Menschen wollen, helfen, aus der Armut Spirale herauszukommen.
00:08:38: Das sind neben Sozialberatungen auch verschiedene kostengünstige Bildungsangebote.
00:08:43: Die können für Grundkenntnis oder eben auch Weiterbildungen sein.
00:08:47: Im Ort in der Schweiz werden so Bildungsangebote auch mit einer Kinderbetreuung kombiniert, so dass auch Eltern an diesen Kürs teilnehmen können, wo eine externe Betreuung sonst einfach zu teuer wäre.
00:08:58: Die Angebote der Garitast können schon Hilfe schaffen, lange aber noch nicht, dass die µm Menschen, die an den Armutsgrenzen sind, eine faire Chance bekommen.
00:09:09: Darum braucht es jetzt wirklich auch gesetzliche Anpassungen, zum Beispiel, dass auch Weiterbildung bei den Arbeitgebern, bei den Unternehmern verankert wird, dass sie ihre Pflichtung haben, ihre Mitarbeitenden weiterzubilden.
00:09:23: Es braucht zum Beispiel Stipendien, die auch Armut betroffenen, denen einen Teilnahme ermöglichen.
00:09:30: Und es braucht ein Nationalsprogramm und Wiederaufnahmen von diesen Programmen, die eben auch Grundkompetenzen stärken.
00:09:38: Es gibt zwar schon Stipendien in der Schweiz, die würden bis jetzt aber nur die direkten Ausbildungskosten abdecken.
00:09:45: Aber
00:09:46: eben nicht zum Beispiel ein Einkommensausfall, das äußerst relevant ist.
00:09:51: Der kann verhindern, dass Leute eine Weiterbildung machen.
00:09:55: Das heisst, Stipendien müssen auch hier abdecken.
00:09:58: Und ein zweiter Punkt ist, dass Stipendien eben auch die familieexterne Betreuung absichern und die Küsten diecken, wenn die Personen, v.a.
00:10:09: Frauen, müdern, wenn sie Aus- und Weiterbildung machen.
00:10:12: Und sie könnten das nicht, weil sie Betreuungsaufgaben haben.
00:10:17: Für das muss auf der politischen Ebene etwas passieren, sagt Peter Locke.
00:10:22: Aber schlussendlich gehe es bei Armut in der Bevölkerung auch immer um die Solidarität der Mitmenschen.
00:10:27: Dass wir einerseits in der Schweiz für benachteiligte Menschen hier sind und ihnen wenige Chancen schaffen, aber auch international.
00:10:35: Wir bleiben dran, Karitas Schweiz.
00:10:37: Und wir werden alles daran setzen, dass das noch abgeholt werden kann, diese Sparmaßnahmen, die natürlich wiederum eine ist mehr, genau die Schwächsten unserer Gesellschaft treffen werden.
00:10:48: Da werden wir alles daran setzen, dass das nicht möglich ist.
00:10:56: Eine, die selbst jeder Franken umdrüllen muss, ist Adèle Villiger.
00:11:00: Alleiner zieht sie ins Mami und Studentin an der Fachhochschule Bassel.
00:11:04: Zusammen mit anderen Frauen mit Migrationshintergrund hat sie flexi-feind gegründet, eine kooperative Vereinigung und Alltagshilfe.
00:11:12: Pascal Haller hat mit ihrer Grette und wollte wissen, wie es dazu kam, dass sie überhaupt mit Armut kämpft.
00:11:20: Ich kann sagen, dass ich einfach meinen Schulweg ... nicht unbedingt optimal erreichen konnte.
00:11:29: Also ich bin zwar hier aufgewachsen, ich bin auch ganz normal im Gymnasium gegangen, aber kurz vor Mathu habe ich dann aufgehört, weil es mir emotional einfach nicht gut ging, aufgrund von Diskriminationssituationen, die ich dann erlebt hatte von meinen Lehren.
00:11:47: Und ich bin kurz vor der Mathu ausgestiegen und
00:11:50: dann
00:11:52: war ich natürlich ganz naiv und dachte, ja, also wusste gar nicht, dass es schwierig sein wird, ohne Abschluss einfach so ins Leben zu sich zu bewegen.
00:12:02: Wie hat sich das jetzt ausgewirkt, eben, dass Sie keinen Abschluss haben, dass Sie, sag ich jetzt mal, in diese Armut-Betroffenheit hineingerutscht sind?
00:12:12: Ja, also einfach, dass ich es schwierig hatte, Zusagen zu bekommen, wenn ich mich beworben hatte.
00:12:21: Da ging es immer darum, dass ich aufgrund von fehlender Abschlüsse oder die es gebraucht wurde, dass ich die nicht habe.
00:12:31: Das war ein Punkt, aber es gab auch diese Diskriminationssituation, dass ich an den Bewälbungen einfach nicht weiterkommen konnte.
00:12:42: Das war super schwierig überhaupt, sich eine Karriere überhaupt zu wünschen.
00:12:51: Die Zürer waren einfach überall immer wieder zu und dann war ich auch schnell.
00:12:57: dann, also irgendwann war ich Mutter und das hat dann auch eine zusätzliche Rolle gespielt, dass es noch schwieriger geworden war, so irgendwie eine Ausbildung zu kommen oder ja.
00:13:09: Jetzt heute studieren Sie aber, wie ist es dazu gekommen, dass Sie jetzt eben trotzdem mit diesem Background studieren können?
00:13:17: Also Ausgangspunkt war eben eine tolle Situation, eben diese Kooperative, die wir durch ein Verein gegründet haben.
00:13:28: Und dieses Verein ist so wie ein Empowermentverein und hat uns einfach diese Möglichkeit gegeben, also hat an uns geglaubt und hat uns möglich, diese Kooperative zu gründen.
00:13:41: Und ich habe während dieser Prozess wieder Kraft gewonnen, in der mich vor allem gemerkt habe,
00:13:46: hey,
00:13:48: ich kann top was, weil die Gesellschaft hat mich durch die viele Ablehnungen schlussendlich gezeigt, also mich dazu gebracht zu glauben, dass ich nicht fähig bin.
00:14:03: Aber
00:14:04: während dieses Prozess der Gründung der Kooperative habe ich doch mich wieder neu entdeckt und dachte, hey.
00:14:10: Ich kann das doch.
00:14:13: Und dann bin ich an der Berufsberatung gegangen.
00:14:16: Also von der Sozialhilfe her war es überhaupt nicht möglich, weil sie dürften mich gar nicht beraten, weil Sozialhilfe hat von mir erwartet, dass ich eben einfach arbeite.
00:14:32: Aber ich wurde damit Intellekt mehr machen, weil ich ... irgendwie immer dann gespürt habe.
00:14:40: Ich kann etwas, ich kann einen Abschluss machen und dann bin ich doch gegangen und dieser Berater hat mir netterweise mich doch genommen und wir haben das erarbeitet.
00:14:51: und dann sind wir zu der Idee gekommen, hey es gibt doch noch Potenzial da ein Bachelor Abschluss machen zu gehen.
00:14:59: Jemand, der sowieso schon mit Armut zu kämpfen hat und jetzt studiert, wie sieht das mit den Finanzen aus?
00:15:06: Also wie werden sie finanziert?
00:15:08: oder wie finanzieren sie ihr Studium?
00:15:11: Schrecklich, also schrecklich, ich muss von meinem Geld, Sozialhilfegeld, schauen, dass ich die Semestergebühren zahle und joggle mit Mangel von Computer.
00:15:24: Ich kann mir das einfach nicht leisten, genau.
00:15:26: Obwohl ich arbeite, wie gesagt, ich bin trotzdem noch im Sozialhilfe.
00:15:31: Und Sozialhilfe unterstützt das eigentlich auch nicht, sozusagen.
00:15:35: Ich habe jetzt das nur geschafft durch ein bisschen Druck, also große Druck sogar.
00:15:42: Aber was gut ist, wir haben also immer gezeigt, die Entscheidung war die beste Entscheidung.
00:15:48: Und die sind eigentlich heute im Nachhinein zufrieden.
00:15:52: Und ich mache jetzt mein Studium weiter.
00:15:54: Es ist gar nicht so einfach.
00:15:56: finanziell überhaupt nicht.
00:15:58: Ich kann mir keine Fähren leisten, sowieso vorher auch nie.
00:16:01: Und jetzt noch schwieriger.
00:16:02: Ich muss auf sehr, sehr viel verzichten, sehr viel.
00:16:06: Das heißt also, der Wille bei Ihnen, der war da, aber vom System her war es ein harziger Weg.
00:16:13: Was müsste sich dann ändern, damit das besser läuft?
00:16:17: Ja, also auf jeden Fall.
00:16:19: Es hat sich gezeigt mit dieser Kooperative, dass dieses Verein einfach mal Frauen... genommen hat und hat einfach mal an diese Frauen geglaubt.
00:16:33: Ich denke, es ist außergewöhnlich, dass man einfach Frauen im System hier verlangt, dass man perfekt ist, bevor man überhaupt angenommen wird.
00:16:43: Ich kann mich erinnern, dass ich zum Beispiel jeweils Praktikum gewohlt hatte und auch das war schwierig, an eine Praktikum zu kommen, weil man hat einfach nach meiner Hintergrund gesehen und ich denke, wie will ich lernen, wenn ich kein Praktikum das Möglichkeit bekomme?
00:17:00: Und solange der Wille da ist, finde ich, man musste das einfach wirklich motivieren, weil genau und es gibt auch so Sachen wie ich bin jetzt fünfundviertig bald und ich habe Lebenserfahrung.
00:17:15: Und ich merke einfach immer wieder, meine Erfahrungen sind willkommen, aber kein Job, der mir eine finanzielle Unabhängigkeit ermöglichen kann, weil ich keinen Abschluss habe.
00:17:28: Und das ist so ein sehr komisches System, oder?
00:17:32: Man weiß, sie kann was, aber wegen dieses System.
00:17:35: Und ich denke, Da kann man auch etwa umdenken, so wie diese Verein, die heißt übrigens Crescendo.
00:17:42: Sie haben das eingesehen, dass das möglich war und wir haben das auch gezeigt und heute sind wir respektiert.
00:17:50: Aber es hat jemand gebraucht, der an uns geglaubt hat und einfach das System umgedacht
00:17:56: hat.
00:17:57: Es braucht darum allgemeines stärkeren Umdenken im System, dass auch diejenigen, die nicht so einen langen Schnaufhand wird, an der Elvilliger eine Chance bekommen, dass sie ihr Potenzial empfalten
00:18:11: können.
00:18:13: Es ist also ein Ungleichgewicht beim Thema Bildung.
00:18:16: Darum gibt es heute auch so ein Angebot wie das von der Lernlounge zu Luzern.
00:18:20: Ein Angebot, das den Zugang zu der Bildung für alle Menschen möglich machen soll.
00:18:25: Der Co-Projektleiter Silvan Glanzmann hat mir in einem Interview erzählt, wie es zu dieser Lernlounge gekommen ist und welche Lösungsansätze er sieht für die allgemeine Chancenungleichheit in der Gesellschaft.
00:18:37: Zuerst hat er mir aber mal gesagt, was die Lernlounge dann so alles macht.
00:18:41: Lernlounge ist ein niederschwelliges Wok in Angebot.
00:18:46: Wok in, das heisst, dass man ohne Anmeldung vorbeikommt.
00:18:50: Und zwar ist Zielgruppen eigentlich Personen, die Rogen haben, die im Bereich Grundkompetenzen, das ist ein bisschen ein schweres Wort.
00:18:58: Das heisst, einfach die Sachen, die man braucht, um den Alltag meistern, in den Bereich lesen, schreiben, in den Bereich Mathematik und ... im Bereich IKT, das heißt PC-Handy, Nutzung und Zuggeschichte, genau.
00:19:17: Wir haben für Menschen, die dort Schwierigkeiten haben, geschaffen und werden sie empfangen und haben die Möglichkeit, ihr Problem zu schildern, um es zu probieren.
00:19:27: Erster Linie, in diesem Problem gerade einmal uns anzunehmen, unsere Fachpersonen vor Ort oder, und das ist so die zweite Funktion, wenn wir merken, dass es jetzt übersteigt, unsere Entschleistungen, die wir anbieten können, also sagen wir jetzt zum Beispiel, es geht um einen juristischen Fall, wo wir eine Texte schreiben müssen, die vielleicht heraus juristische Relevanz hat, dann wissen wir aber auch, wo eine Saalaufstelle geht im Kanton Luzern, wo man sich herwenden kann und man macht dann sozusagen drei Jahre oder eine Vermittlung.
00:19:55: Also einige Facetten, die Sie hier bieten, verschiedene Angebote.
00:19:59: Wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass die Lernlounge in Luzern entstanden ist?
00:20:03: Ja, also insgesamt ist das eine sehr gute Initiative vom Bund, wie ich finde, die einfach erkannt hat, dass man eine wahnsinnige Menge Leute in der Schweiz hat.
00:20:13: Und da sind auch Leute, die z.B.
00:20:15: in der Schule sind, die trotzdem mit den Grundkompetenzen oder mit den Alltagsthemen Mühe haben, Schwierigkeiten haben.
00:20:22: Und man ist auch dann ... Es ist ein bisschen ein Scham, mit dem es geht.
00:20:26: Man will sich manchmal nicht den Blödsinn geben, wenn man zum Beispiel nicht richtig lesen kann, obwohl man durch das Schulsystem durchgegangen ist.
00:20:34: Und im Rahmen dieser Förderung, die den Bund verschlossen hat, zusammen mit den Kantonen die Leute zu erreichen und die Unterstützung zu geben, dass sie mit besser werden.
00:20:46: In diesem Zusammenhang ist man dann auf dem Kanton Luzern jetzt von der Dienststelle.
00:20:51: Berufsentwicklung auf uns, das heisst S.H.
00:20:54: Zentralschwitz und Caritas.
00:20:56: Wir sind zwei grosse Organisationen, die in der Arbeitsintegration tätig sind, auf uns zukommen und haben uns doch etwas mit ins Boot geholt, um ein Konzept auszuarbeiten.
00:21:09: Wie kann man die Leute am besten erreichen?
00:21:12: Und das war der Auslösung, dass man dort merkt, dass es noch eine Gap gibt.
00:21:16: Es gibt Menschen, die man nicht erreicht, die vielleicht eine Hürde zu gross ist, um in eine Kurs zu gehen.
00:21:21: Und dort probieren wir die Lücken, die Gap zu schliessen, mit der Lernlounge, damit die Menschen eigentlich an einem Ort kommen können.
00:21:30: Und der Name Lounge sagt auch schon etwas, was sich nicht wie ein Schulzimmer anfühlt oder wie ein Amt, sondern es ist tatsächlich ein ... Ja, ein Stubbenerlounge, in dem man sich ein bisschen kommen fühlt und dann schaut, was man für Unterstützung
00:21:47: braucht.
00:21:47: Wir sind ja beim Thema Chancen und Ungleichheit in der Bildung.
00:21:50: Gerade diese Woche haben wir am Ende auch eine Medienkonferenz in Bern gemacht zu diesem Thema.
00:21:55: Mittlerweile ist auch eine Medienkommunik rausgekommen.
00:21:58: Das Bildung sollte nicht ein Privileg sein für die Reiche, sondern wirklich einen Zugang für alle.
00:22:03: Das ist auch das, was die Lernlounge ermöglicht.
00:22:07: Wie sehen Sie hier die Situation in der Schweiz und gerade das Thema Bildung für alle?
00:22:12: Ja, ich glaube zuerst einmal mit dem positiven Start.
00:22:17: Ich finde eben auch so eine angebotete Lernlounge an.
00:22:20: der Bildungsgutschein, die auf breit gefördert und unterstützt wird, zeigt, dass man das Thema wahrnimmt und dass man versucht, wirklich etwas zu machen.
00:22:27: Und ich finde es auch innovativ und neue Ansätze probiert, die aus meiner Erfahrung mit der Lernlounge zum Beispiel auch gut und unkompliziert sind.
00:22:37: umsetzbar sind.
00:22:39: Es ist wirklich eine tolle Zusammenarbeit, wie man das Beste machen kann, um am Schluss das Ganze auszugleichen.
00:22:49: Aber es ist eine Ungleichheit hier und die ist auf verschiedenen Ebenen.
00:22:55: Ich sehe z.B.
00:22:56: auch bei meinem persönlichen Umfeld, dass man Kinder, die in der Schule in der Oberstufe sind, Ich sehe, wie viele CO-Unterstützung von uns Eltern brauchen, um dort zu helfen oder auch beim Lernen zu helfen oder zu zeigen, wie man leert und den Raum zu arbeiten.
00:23:17: Und ich glaube, das geht manchmal auch nicht, wenn man z.B.
00:23:21: zwei Hundertprozenten schöpft muss, um durchzukommen.
00:23:25: Dass er zum Leben hängt mit so viel Arbeit und vielleicht nicht zum Teil nicht die Zeit hat, einerseits zum Kind zu unterstützen.
00:23:34: und gleichzeitig vielleicht auch selber noch Schwierigkeiten hat bei gewissen Themen und vielleicht ist ihr sogar manchmal umgekehrt, ist das Kind einem und am Handy etwas zeigen und so.
00:23:44: Also das ist jetzt nur so eine Dimension eines Beispiels, die zeigt, wie durch eine Ungleichheit entsteht auf verschiedenen Ebenen.
00:23:50: Und das ist, glaube ich, sehr wichtig, dass man dort dagegen schafft auf verschiedenen Ebenen.
00:23:57: Welche Lösungsansätze sehen Sie da, um das Thema zu angehen?
00:24:01: Die Lernlounge ist nur ein kleiner, positiver Punkt, aber es muss auf allen Ebenen etwas passieren, wahrscheinlich auch in der Politik.
00:24:10: Es ist wichtig, dass es nachhaltige Lösungen gibt, und das geht nicht durch die Bildung.
00:24:17: Wir führen z.B.
00:24:21: vom Messe-Hat-Zentralschweiz auch Kürstdüren für Firmen, die übrigens auch eine Subventionierung von Bund geben.
00:24:29: Das wird auch gefördert, die auch Firmen finden.
00:24:33: Im Moment merkte ich zunehmend, dass wir Personen eingestellt haben, die nicht so gut Deutsch können oder gewisse Skills noch nicht haben.
00:24:40: Das hat dann wieder mit dem Fachkräftemangel zu, wo man merkt, dass wir auch in der Verantwortung unsere Mitarbeiterinnen weiterzubilden.
00:24:48: Ich glaube, das ist auch ein wichtiger Punkt zum Beispiel, dass man dort auf dieser Ebene schafft und das alle miteinander.
00:24:54: Ich glaube, das sind alle Akteure miteinander, also die Wirtschaft und staatliche Institutionen und soziale Organisationen, dass man gemeinsam Lösungen findet und auf das nachhaltige Hinschaft.
00:25:06: Dort braucht es schon ein bisschen das Bewusstsein, dass wir ... ja ... Das ist auch etwas für die Zukunft und für alle machtschlussendlich.
00:25:15: Nicht nur für die Personen, die unterstützt werden, die sich befähigen können, sondern für die Gesamtgesellschaft hilft, wenn man nicht zu viele Menschen am Rand und nicht zu viele Menschen hat, die nicht teilhaben können.
00:25:32: Das ist eine soziale Friede, die wir alle davon profitieren.
00:25:43: Chancenunglichkeit bei der Bildung, das ist eine Realität.
00:25:47: Das zeigt das Beispiel der ADEL-Filger gut.
00:25:50: Organisationen wie die Garitas Schweiz und SAH-Schweiz setzen sich dafür ein, dass sich das ändert.
00:25:56: Dass die Politik handelt und das Gesetz so angepasst werden kann, dass zum Beispiel Weiterbildungen vom Arbeitgeber bezahlt werden können oder Stipendien weniger Einschränkungen haben und auch Sachen wie den Erwerbsausfall und Kinderbetreuung deckt werden.
00:26:11: Es gibt aber auch schon heute Angebote wie die Lernlounge zu Luzern, wo Bildung für alle Gesellschaftsgruppen möglich macht.
00:26:18: Und so ist die Hoffnung da, dass es nicht nur bei diesen Angeboten bleibt, sondern dass es in der Schweiz in der Zukunft ein Gesetz gibt, der auch Gleichheit schafft.
00:26:27: Nach dem Motto Bildung soll für alle zugänglich sein.
00:26:31: Es gibt auch noch andere wertvolle Inhalte, die wir von RF-Medien in der Schweiz bieten haben.
00:26:36: Also wenn du oder dein Umfeld unsere Arbeit einfach interessant oder sogar hilfreich findet, dann würden wir uns sehr über deine Unterstützung freuen.
00:26:44: RF-Medien-Schweiz lebt nämlich von Spenden.
00:26:47: Jeder Franken hilft uns, dass wir diesen und die anderen Podcasts in Zukunft produzieren können.
00:26:53: Spenden geht am besten über den Link in der Shownutz.
00:26:56: Mitgearbeitet an dieser Folge haben Tabea Kobbel, Dan Schlaalbrecht, Pascal Haller und ich Karl Lidli.
00:27:04: Danke fürs Zulassen und bis zum nächsten
00:27:11: Mal.
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