Best Of: Moderne Herausforderung ADHS
Shownotes
Wiederholung vom 20. JUNI 2025
ADHS: Für viele Menschen bedeutet diese Abkürzung ein Reizwort. Manche meinen, dass unsere Gesellschaft damit in jüngster Zeit «über-diagnostiziert» werde. Die Psychotherapeutin Julia Wegmann sagt dazu: «ADHS gab es schon immer. Jetzt ist die Hemmschwelle tiefer, sich Hilfe zu suchen. Daher gibt es auch mehr Anmeldungen für Abklärungen». Vor allem, wenn sich nun immer mehr Prominente und Stars mit dieser Diagnose outen. ADHS – ausgeschrieben Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung – wird wohl nicht allen Facetten und dem ganzen Spektrum von Erscheinungen und Symptomen in diesem Zusammenhang gerecht.
Unsere Gesellschaft sucht nun nach Strukturen, in denen Betroffene funktionieren können. Man müsse ihnen eben helfen, erklärt uns Susanne Spalinger, Co-Geschäftsleiterin der ADHS-Organisation «elpos Schweiz». Die Organisation begleitet vorurteilsfrei und persönlich bei allen Fragen rund um ADHS. Sie hilft Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Anpassungen gibt es für ADHS-Betroffene idealerweise in der Arbeitswelt und bereits früher in der Schule. Socrates Benjamim (Primarschul-Lehrer einer vierten Klasse) bestätigt, dass Diagnosen «breit gefächert» sein können. Oft spreche man von «Bewegungsdrang oder mangelnder Konzentration». Anpassungen können also sein: Bewegungspausen und viel Abwechslung im Unterricht einbauen.
Während früher noch Schnelldiagnosen wie «Konzentrationsschwäche» oder «Zappelkind» formuliert wurden, können wir heute genauer hinschauen. Was passiert mit uns und unserem Hirn aus neurologischer Sicht? Pascal Haller hat die Diagnose erst im Erwachsenenalter erhalten. Neben erwähnten Schwächen stellt er bei sich jedoch auch Stärken fest, wie etwa einen Hyperfokus, also Ausdauer und Fokus bei bestimmten Aufgaben und Tätigkeiten.
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Im Podcast zu hören:
• Julia Wegmann, Psychotherapeutin • Susanne Spalinger, Co-Geschäftsleiterin ADHS-Organisation «elpos Schweiz» • Socrates Benjamim, Primarlehrer • Pascal Haller, ADHS-Betroffener, im Erwachsenenalter diagnostiziert
Autor/Host und Redaktionsteam:
Georg Hoffmann, Angela Albrecht, Karl Dittli, Raffael Stegmayer
Links:
• ADHS-Organisation «elpos Schweiz» https://elpos.ch/ • Julia Wegmann, Diplom-Psychologin https://praxis-tandem.ch/podcast-medien • ADHS-Dossier ERF Medien Schweiz https://erf-medien.ch/dossier/dossier-adhs/
Transkript anzeigen
00:00:03:
00:00:10: Ja, relevante Wochenmagazin macht gerade Pause.
00:00:12: Darum gibt es heute keine neue Folge.
00:00:14: Aber was es an dieser Stelle gibt, das ist wiederholig.
00:00:18: von einer Podcastfolge zum Thema ADHS.
00:00:22: Die haben wir im Juni dieses Jahr aufgenommen.
00:00:24: Und die Resonanz auch von Expertinnen und Experten ist in die Richtung gegangen, dass wir das Thema mit Sorgefalt, Differenzierung und mit dem Anspruch auf fundierte Stimmen angegangen sind, nicht verzerrt, nicht entwertend, wie das an anderen Orten schon vorkommt.
00:00:40: So schreibt uns das zum Beispiel eine Psychologin, die auf ADHS spezialisiert ist, via das professionelle Portal LinkedIn.
00:00:48: Darum also hier nochmal die Episode moderne Ausforderung ADHS für die enden Reizwort, für die anderen eben halt eine Diagnose.
00:01:04: ADHS für viele Menschen ist diese abkürzigen Reizwort.
00:01:09: Vielleicht weil sie es in den Medien oder sonst gehören davon.
00:01:14: Weil eben noch mehr Gerät wird darüber jetzt.
00:01:17: Oder weil man eben noch immer mehr darüber weiss.
00:01:20: Auch im Vergleich mit früher.
00:01:22: Aufmerksamkeitsdefizite, Hyperaktivitätsstörung bedeutet ADHS voll ausgeschrieben.
00:01:29: Für viele Menschen bedeutet es aber auch, dass sie persönlich betroffen sind davon und auf das wollen wir im Wochenmagazin eingehen.
00:01:36: Speziell, was bedeutet so eine Diagnose in der Schule, in der Kindheit?
00:01:41: Was bedeutet es für Gesellschaft und in der Arbeitswelt?
00:01:45: Darüber reden wir in diesem Podcast mit einer Lehrperson, einer Psychotherapeutin und auch mit einer ADHS-Organisation.
00:01:53: Und schliesslich gibt er noch einen betroffenen Auskunft, der seine Diagnose erst im erwachsenen Alter überkommt.
00:02:01: Und bei allem, was im Zusammenhang mit ADHS negativ könnte tun, dann wollen wir doch auch noch ein paar positive Aspekte ausstreichen.
00:02:16: Rafael Stegmeier hat mit der Psychotherapeutin Julia Wegmann geredet.
00:02:22: Und da ging es v.a.
00:02:23: darum, wie das Leute mit ADHS-Gesellschaft voranbringen.
00:02:29: Aber auch mit welchen Schwierigkeiten kämpfen sie.
00:02:32: Zum Teil kann es schwierig werden in der Kindheit oder Schulzeit.
00:02:37: weil die System nicht auf Betroffene zugeschnitten ist.
00:02:41: Es ist wichtig, dass die Leute hier erkennen und akzeptieren, dass sie eben ADHS haben.
00:02:47: Also es gibt ja auch immer mehr Stars, die sich öffentlich dazu bekennen.
00:02:50: Zum Beispiel, ich hab ADHS und dann ist das ein Thema und dann gehen natürlich oder ist die Hemmschwelle auch ein bisschen gesunken, sich abklären zu lassen und sich Hilfe zu suchen.
00:03:00: Also ich glaub, von daher kann man sagen, ADHS gab's schon immer, also das ist schon immer ein Thema, aber jetzt ist der Schritt, sich da Hilfe zu suchen oder die Hemmschwelle hat sich ein bisschen verändert und deswegen gibt's auch mehr Anmeldungen.
00:03:14: dann zum Beispiel für Abklärungen.
00:03:16: So eine Diagnose ADHS kann nämlich helfen, dass man sich selber besser versteht und auch wegfindet, wie man damit umgehen kann.
00:03:25: Für viele ist das aber gar nicht mal so einfach.
00:03:27: Wir sind soziale Wesen und wir wollen auch dazugehören.
00:03:31: Und wenn ich dann immer merke, ich bin irgendwo anders, dann kann es ja auch bedrohlich sein, auch in dem Moment, wenn ich vielleicht eine Diagnose bekomme und dann merke, hey, ich bin jetzt anders.
00:03:42: Und das hebt mich von den anderen ab.
00:03:46: Viele von meinen Patienten wollen auch nicht so als Extravus behandelt werden, aber das ist ja doch das, was es eigentlich braucht.
00:03:52: Dadurch, dass das Gehirn dann anders funktioniert, braucht es auch andere Strukturen oder einen anderen Aufbau vom System, damit ich gut funktionieren kann.
00:04:02: Also gewisse Strategie zum Beispiel, dass man sich wichtige Sachen wirklich aufschreiben muss, andere Arber zum Gebbung oder in der Schule auch mehr pausen.
00:04:12: Und gerade in der Schule, in der Kindheit ist es so wichtig, dass man bedürfnisorientiert auf Kinder mit ADHS eingeht.
00:04:18: Das käme ich nämlich oft zu kurz.
00:04:20: Das
00:04:20: klassische Bild vom Zappel Philipp ist dann, jetzt bleib aber still sitzen, jetzt sei mal ruhig.
00:04:25: Warum kannst du nicht konzentriert arbeiten, so wie die anderen?
00:04:28: Jetzt hast du schon wieder deine Hausaufgaben vergessen, oder?
00:04:32: Also das heißt, Menschen mit ADHS hören ganz oft, ganz früh schon sehr viel negatives Feedback.
00:04:38: Und ich glaube, da ist Aufklärung einfach zentral, wenn ich weiß, das macht jetzt nicht jemand mit Absicht.
00:04:43: Also er vergisst es nicht mit Absicht, sondern das Arbeitsgedächtnis funktioniert anders und Informationen werden nicht so abgespeichert.
00:04:51: Und wenn das jetzt gewisse Leute nicht verstehen und sie das dann zu spüren gehen, dann kann das auch negativ auslösen.
00:04:57: Durch das negative Feedback ist dann oft das Selbstbild eben auch negativ, weil ich immer merke, ich bin anders.
00:05:06: Also viele von meinen Patienten mit ADHS haben so einen negativen Glaubenssatz von ich bin dumm.
00:05:11: Und der entdeht natürlich, weil sie in der Schule merken, hey, die anderen können das doch auch, wieso kann ich das denn nicht?
00:05:17: Und oft bis dann die Diagnose da ist, ist eben so ein Glaubenssatz schon verfestigt, oder?
00:05:22: Und dann gilt es, den eigentlich wieder aufzulösen und an dem zu arbeiten.
00:05:27: Und ich glaube, Verantwortung von der Gesellschaft ist eben das oder auch die positiven Seiten zu sehen und nicht so mit dem Zeigefinger oder mit der kritischen Stimme Menschen mit ADHS zu bewerten.
00:05:38: Weil die bringen nämlich ganz viel Potenzial mit, die man nur richtig nutzen muss.
00:05:43: Und ich
00:05:43: glaube eben, wenn der Teil gelingt, dass man auch mehr die... die Stärken sieht oder das Kind dann eigentlich schon frühzeitig vermittelt hat.
00:05:50: Das ist auch was Besonderes.
00:05:51: Also sehr, sehr viele berühmte Persönlichkeiten, also unter anderem Steve Jobs zum Beispiel, der hat auch ADHS.
00:05:58: Also kann man das ja auch mitgeben.
00:06:01: Menschen mit ADHS bringen auch die Gesellschaft voran, weil sie ganz neue Ideen haben und auch bereit sind, andere Wege zu gehen.
00:06:08: Und da gibt es typische Stärken, wo Menschen mit ADHS ausmachen.
00:06:11: die meisten auch von meinen Patienten, die sind irgendwie kreativ wirklich sehr begabt.
00:06:15: Und das ist jetzt vielleicht nicht nur gestalterisch, künstlerisch, sondern eben auch sehr innovativ sein, neue Ideen entwickeln.
00:06:23: Häufig sind das auch sehr feindfühlige Menschen, also die auch ein ganz gutes Gespür haben für andere.
00:06:29: Also ich finde auch sehr schön so das Energievolle bei, also es kann, wenn man selber ein Kind hat mit ADHS, ist das natürlich anstrengend.
00:06:36: Die haben den ganzen Tag eine enorme Power.
00:06:39: Aber wenn man die in eine gute Richtung lenken kann, dann kann auch sehr, sehr viel gehen.
00:06:44: Hyperfokus wäre so ein Stichwort oder Begeisterungsfähigkeit.
00:06:49: Die Psychotherapeutin Julia Wegmann hat es am Schluss eigentlich zusammengefasst mit, sie könnten sehr flexibel denken.
00:06:55: Dass ADHS-Betroffene flexibel denken kann, kann ich als Ressourcer brauchen.
00:07:00: Dafür braucht es ja gewisse Strukturen.
00:07:02: Über so Strukturen und was ADHS-Betroffene hilft.
00:07:07: hat Susanne Spalinger, Raffael Stegmeier, erzählt, sie ist Co-Geschäftsleiterin der ADHS-Organisation Elbos, Schweiz.
00:07:17: Am Telefon hat sie erklärt, wie das Menschen mit ADHS herausgefordert sind und auch ihren Umfeld herausfordern.
00:07:25: Sie
00:07:25: könnten nur Aufmerksamkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Impulsivitätsstörung oder Hyperaktivität haben.
00:07:32: Und das ist sehr schnell, oder?
00:07:33: Die Reaktionen von Menschen mit ADS können ganz schnell sein und das fordert auf dem Umfeld oft.
00:07:38: Hey, stopp es mich, hast du das noch?
00:07:40: Es macht etwas mit dem Umfeld, wenn ein Mensch hyperaktiv ist oder sehr schnell ist in ihrer
00:07:45: Art.
00:07:46: Und das
00:07:47: kann natürlich gegenüber im Umfeld ein Verhältnis auf welches Kind kann er überfordern gehen und gegenüber auslösen.
00:07:53: Und das kann ja auch Schwierigkeiten nachher verursachen für die betroffene Person.
00:07:59: Von was reden wir hier?
00:08:00: Was fällt?
00:08:01: diese Leute schwer?
00:08:01: oder wo macht auch die Gesellschaft oder das System Leute mit ADS das Leben schwer?
00:08:09: Ich fange gerne beim Kind auch an einem Menschen.
00:08:11: Das Kind mit ADS ist ja so wie es ist, er kommt auf die Welt und verhält sich als Mensch so wie es ist.
00:08:17: Und es merkt dann aufgrund von seinem Sie, dass es gegenüber anders reagiert wird und vielleicht ermahnt, schon wieder kritisiert.
00:08:25: Und oft ist auch der Aussenspiegel vom Kind ... dass sie schlussendlich viel Negatives Feedback erhaltet, macht mit dem Selbstwertung etwas bei den Kindern.
00:08:36: Gleichzeitig kann es aber sein, dass sie eine Verweigerung erhalten kommen.
00:08:39: Wenn es eh nicht kann, dann lassen wir es doch gerade ein.
00:08:41: Also, wo könnte man als Gesellschaft hier etwas besser unterwegs sein?
00:08:47: Ich schlage gerne Brücken aus und schaue, wer für die Menschen braucht.
00:08:51: Und ich glaube, wir trauen uns gut, überlegen uns als Gesellschaft, wie finden die Kinder aus dem System einen Platz, auch die Erwachsenen, oder wie können sie auch ihre Stechen erleben?
00:09:00: Sie arbeiten im Radio, die Fähigkeit braucht man zum Beispiel oft, also Ort, oder man muss schnell agieren können.
00:09:05: Und ich glaube, auch hier in der Schule darf ich noch nicht so gefragt werden, wenn man sehr kommunikativ ist, ist dann noch nicht so gefordert.
00:09:11: Und sie müssen zuerst andere Fähigkeiten entwickeln und bringen es aber noch nicht wirklich mit.
00:09:16: Und ich glaube, hier vielleicht zu überlegen, wie haben die Kinder auch Platz in dieser Gesellschaft, wie ist ein Schulsystem, damit die Kinder stärker auch zeigen können, das würde ich wichtig finden.
00:09:28: Und wer hat das konkret in Bezug auf die Schule?
00:09:31: Wenn ich noch nicht stilsitze zum Beispiel, ein superaktives Kind hat mega schwierig zum Stil sitzen, dann würde ich mir wünschen, dass es möglich ist, dass man Bewegungen einbauen könnte.
00:09:40: oder dass man überlegt, wie wir mit dieser Hypoaktivität umgehen können.
00:09:43: Der Kind kann nur nicht stil sitzen oder es braucht die ganze Aufmerksamkeit, um stil sitzen zu können.
00:09:49: Hätte es vielleicht ein Stehpult, wäre es gar nicht so ein Problem, weil es könnte oder es könnte hier sein.
00:09:53: Ja.
00:09:54: Und dann wäre es teilweise schon gemacht.
00:09:56: Also, es gibt teilweise Schulen, die innovativ unterwegs sind.
00:09:59: Und doch sind wir aber auch hier mit den Ressourcen oft mal gebunden und limitiert.
00:10:04: Jetzt sind wir wachsene Alter.
00:10:06: Was wäre dort vielleicht vom Arbeitgeber aus wünschenswert?
00:10:09: Hier haben wir immer die Diskussion von Menschen mit ADS.
00:10:12: Darf ich überhaupt etwas sagen beim Arbeitgeber?
00:10:15: Also, kann ich sagen, dass ich eine Diagnose habe, ADS?
00:10:18: Dort wäre es natürlich schön, durften wir darüber reden.
00:10:21: Und dann kann man überlegen, wo überhaupt gibt es überhaupt einen Leidensdruck, wo man unter den Chef wissen muss.
00:10:28: Vielleicht spielt es gar nicht zu rollen, wenn man den richtigen Stil gefunden hat.
00:10:31: Vielleicht braucht es aber etwas mehr Führung oder eine Nachfrage, ein Zeitmanagement, wo man eine Unterstützung bietet.
00:10:38: Wie kann ... einen Menschen mit ADHS sich selbst Strategien suchen, die er sich in seinem Umfeld gut einrichten
00:10:46: kann?
00:10:46: Ich glaube, das ist der Schlüsselweg für ein Adysbetroffen Mensch, sich zu überlegen, wo habe ich überhaupt Probleme in Situationen, wofalls mir schwierig.
00:10:55: Und dann für das Problem, das ich habe, gilt es wirklich, eine Strategie zu erschaffen.
00:11:00: Da kann man jetzt, wenn es Zeitmanagement, z.B.
00:11:03: die Schwierigkeit ist, kann ich mit dem Handy arbeiten, kann ich mit dem Tool arbeiten, das ich daran erinnere?
00:11:09: Brauche ich Wochenpläne, brauche ich Tutulischt?
00:11:12: Oder ein Umfeld, wo die Schnelligkeit gerne hat, sich ein Umfeld suchen, oder?
00:11:15: Dann passt sich auch als Mensch besser rein.
00:11:17: In einem Team gibt es ja immer wieder auch Menschen, es gibt die Menschen mit Ideen, oder?
00:11:21: Es gibt die Menschen, die sehr schnell kreativ sind und es gibt die Menschen, die lieber strukturiert arbeiten, oder?
00:11:26: Das ist natürlich dann eine win-win-situation, wenn wir beides haben.
00:11:29: Wenn wir Menschen haben, die die Ideen vielleicht einfach initiieren, dann passt es ja gut.
00:11:34: Zu vielen ads-betroffenen Menschen.
00:11:36: und vielleicht gibt es aber dann Menschen, die viele Arbeit abschaffen oder diese Ideen.
00:11:40: Und dann haben wir eine sehr starke Team, wenn wir alle diese Stärken erleben können, die wir haben.
00:11:44: Und
00:11:44: eine starke Team wünscht sich ja eigentlich jeder Arbeitgeber, jede Familie und auch jede Freundesgruppe.
00:11:51: Zusammenspalinger war das von der ADHS-Organisation Elbbos-Schweiz.
00:11:56: Elbbos setzt sich auf ganz verschiedene Arten ein für Menschen mit ADHS.
00:12:08: Muss oder sollte sich Gesellschaft der ADHS betroffenen anpassen?
00:12:14: Das ist eine Frage, die intensiv zu diskutieren gibt.
00:12:18: In der Arbeitswelt oder schon vorher, zum Beispiel in der Schulzeit.
00:12:21: Und da wollen wir im nächsten Teil dieser Folge herlosen.
00:12:25: Zum Schulaspekt hat Angela Albrecht mehr erfahren von einem Lehrer.
00:12:31: Sokrates Benjamin ist Lehrer von einer vierten Primarklasse.
00:12:35: Häufig ist die Schule der Ort, in der ADHS zum ersten Mal zum Thema wird, für Kinder.
00:12:41: Sogar Tess Benjamin erzählt, wie es sich im Unterricht zeigen kann.
00:12:46: Der Diagnose ist ziemlich breit gefächert.
00:12:48: Das zeigt sich bei den Kindern auch ziemlich unterschiedlich.
00:12:52: Ich habe in der Schule einige Kinder, die man sagen könnte, dass sie in egoturen Falten zufällig sind.
00:12:58: Das heisst entweder im Bereich der Konzentration.
00:13:03: Wir haben sich über längere Zeit auf etwas zu konzentrieren.
00:13:07: Oder aber auch etwas bekanntes in der Bewegungsdrang.
00:13:11: Für
00:13:12: Socrates Benjamin heisst das auch, dass der Unterricht dementsprechend angepasst werden muss.
00:13:17: Heisst zum Beispiel, dass er versucht, den Unterricht anwechslungsgericht zu gestalten, dass er selbst nicht zu lange redet und auch immer wieder Bewegungspause einplant.
00:13:27: Gewisse Kinder sind schon mit einer Diagnose in seine Klasse gekommen.
00:13:31: Es gibt aber auch andere, die den Sokrates Benjamin Anzeichen sehen, aber noch keine Abklärungen haben.
00:13:37: Wenn ich gesehen habe, dass das Kind nicht darunter leidet, nicht behindert wird im Schulstoff und im Lernen, dann finde ich persönlich, dass es einen Raum hat, um etwas mehr Bewegung zu bauen.
00:13:51: Oder dass Kinder geschwindelisch schicken, schwer ausstecken und runterlassen.
00:13:59: Wenn ein Kind dann aber wirklich darunter leidet, ist es wichtig, dass man da auch ohne schaut.
00:14:04: Ein Kind, der darunter leidet, merkt natürlich auch selber, dass sie mega Mühe haben, ihre Zeug nicht haben.
00:14:10: Und die probieren das, die wollen sie eigentlich, aber es erschafft sie nicht.
00:14:15: Und das führt zu einem Stress für das Kind.
00:14:20: Ich finde es wichtig, dass man anschaut.
00:14:22: Bei den Kinderindividuellen schaut man, wie man helfen kann.
00:14:24: Für die einen heisst es sich um die Bewegungspause.
00:14:26: Andere brauchen eine längere Begleitung im Unterricht.
00:14:30: Und andere bekommen Abhilfe durch medikamentöse Behandlungen.
00:14:36: Ein Kind mit ADHS-gespürten Druck teilen sie nicht nur im Unterricht.
00:14:40: In gewissen Fällen betrifft es auch den Umgang mit der Schulgespendlinge.
00:14:44: Ich erlebe es so, wenn es zum Teil im Unterricht, dass ein Kind so viel Energie hat.
00:14:48: dann haben wir die Grenze der anderen überschreiten.
00:14:51: Es ist ein praktisches Beispiel im Sportunterricht, in dem die Kinder folgen und verletzen.
00:14:59: Sie merken ihnen gleich gut.
00:15:02: Da besteht schon Gefahr, dass ein Kind mit anderen sozialen Problemen bekommt.
00:15:08: Da ist es ganz wichtig, um das anzuschauen.
00:15:11: Die Kinder müssen das auch lernen.
00:15:13: sind meistens bereit, um das zu lernen.
00:15:15: Für den Socrates Benjamin ist es aber auch wichtig, dass wir die Kinder so annehmen, wie sie sind.
00:15:20: Für ihn ist es schön, dass jedes Kind auch seine eigenen Facetten hat und seine eigene Art in das Klassenzimmer bringt.
00:15:27: Es ist auch ganz klar, dass die Person in einem inklusiven System pro Auftrag ist, dass man einen Umgang mit allen Kindern sieht.
00:15:35: Was ist das jetzt für ein Kind mit ADS heiss?
00:15:38: Ich finde es gar nicht so schlecht, wenn ich so ein Kind habe.
00:15:41: Einen, der bei der Klasse.
00:15:44: Ich kann mir aktiv fragen, ob wir eine Pause machen können.
00:15:47: Das ist für mich auch ein Reminder.
00:15:49: Jetzt können wir eine Pause machen.
00:15:52: Es klappt nichts von meiner Zeit.
00:15:54: Die meisten sind die anderen Kinder auch froh, wenn wir eine Pause machen können.
00:16:00: Und ich finde das schön.
00:16:02: Als Lehrperson hat man gewisse Anforderungen an Schulstoff.
00:16:05: Aber wenn die Herausforderungen zu gross werden für ein Kind, dann ist es natürlich wichtig, dass es auch Unterstützung gibt.
00:16:12: Die meisten Älteren haben dafür aber Verständnisse, auch des Sokrates Benjamin.
00:16:17: Das Verständnis gegenüber ADHS ist aber weitaus nicht immer selbstverständlich.
00:16:22: Wie wir das auch schon im Podcast erwähnt haben, gibt es teilweise die Vorwürfe einer Trenddiagnose.
00:16:28: Ja, ist noch spannend.
00:16:29: Da habe ich schon gesagt, dass ich in der Eigenschwaltzeit mehr darüber geredet werde.
00:16:34: Und es gibt mehr Kinder, die mit so einer Diagnose kommen.
00:16:37: Ja, das ist gut, weil ich denke dann mal zurück.
00:16:41: Wenn ein Kind früher einfach vergessen ging, um ihn nicht helfen zu können.
00:16:46: Man versucht, einen guten Umgang damit zu finden.
00:16:48: Ich glaube, wenn man sieht, dass ein Kind darunter leidet, ist es wichtig, dass man sich annimmt und durch Lösungen zu finden.
00:16:56: Ansonsten kann man es wichtig, eine Kindstrategie mitzugeben, wie ein Kind mit diesen Herausforderungen umgehen kann.
00:17:05: Man heisst, mehr Bewegungspause oder irgendeine Im Gegenstand, wo das Kind bei sich kann haben, wo es dann halt spielen kann, dass es die Unterrichtung der anderen nicht stört, dann bin ich voll dafür, um eine solche Strategie zu verfolgen.
00:17:25: Über ADHS oder überbegriffen wie Neurodiversität oder Neurodivergenz erhält man erste und jüngste Zeit häufiger.
00:17:33: Früher hat man einen Enden noch von Hyperaktivität geredet oder vielleicht noch von Zappelkind.
00:17:39: Oder man ist von einer Konzentrationsschwäche ausgegangen.
00:17:43: So werden Menschen zum Teil erst im erwachsenen Leben quasi medizinisch und neurologisch abgeklärt.
00:17:50: Also von Fachleuten, die schauen, wie wir Menschen und unsere Herrnis funktionieren.
00:17:56: Und so ist ja auch ein Arbeitskolleg von uns erst spät zu seiner Diagnose kommen, mehr dazu im Beitrag von Angela Albrecht.
00:18:05: Pascal Haller ist einer unserer Moderatoren bei Radio Life Channel.
00:18:09: Er hat auch eine Diagnose von ADHS bekommen.
00:18:12: Aber erst immer wachsender Alter.
00:18:14: Zyptom selber hat er aber schon früher bemerkt.
00:18:17: Angefangen hat es eigentlich schon relativ früh.
00:18:19: Ich hatte schon immer Mühe, mich zu konzentrieren.
00:18:24: Ich war immer sehr schnell abgelenkt von anderen Aufgaben, die ich im Moment wichtiger fand als das, was ich eigentlich machen konnte.
00:18:34: Das erste Mal, damit du es angesetzt hast, mit dem Thema ADHS, habe ich mich so mit den zwanzig, die ich der Ausbildung zum Sozialpädagog gemacht habe.
00:18:41: Dort hatten wir das Modul zum Thema ADHS.
00:18:44: Und beim Lesen von diesen Unterlagen und bei diesen Fragen habe ich überall, oder auch vielen noch, ein Jahr gemacht.
00:18:51: Und er dachte, oh, das könnte mich betreffen.
00:18:54: Hast du dann aber wieder auf die Seite geleitet, weil irgendwie, es hat mich nie gross tangiert.
00:18:58: Das ist dann erst später eigentlich zum Problem geworden.
00:19:01: Es brauchte ja eine Zeit.
00:19:03: Zuerst habe ich auch ein bisschen gestreut, um überhaupt eine Abklärung zu machen.
00:19:08: Warum eigentlich?
00:19:09: Ich habe lange in der Jugendarbeit gearbeitet.
00:19:11: Wir hatten immer in der Kindheit mit ADS, ADHS und Ritalinka.
00:19:16: In meinem Umfeld habe ich immer wieder gehört, die haben keine gute Erziehung genossen.
00:19:23: Irgendwie haben die Eltern versagt.
00:19:26: Darum haben sie eine ADHS und müssen jetzt Medikamente nehmen.
00:19:29: Und ich hatte immer das Gefühl für mich, ja, meine Eltern können ja nicht zur Seite der Erziehung.
00:19:34: Also kann ich sicher kein ADHS haben.
00:19:36: Und dann, was ist so der Zeitpunkt, den du gefunden hast?
00:19:41: Ich glaube, ich sollte trotzdem mal schauen, was das ist.
00:19:44: Das war da beim Schaffen.
00:19:46: Ich hatte unter anderem ein Podcast-Format, als Moderator oder Schaffer als Moderator.
00:19:53: Und ich habe irgendwann gemerkt, dass mir irgendwie alles zu viel wird.
00:19:56: Und ich bringe das mit diesen Podcasts nicht auf die Reihe.
00:20:00: Der Druck wird irgendwie nicht zu gross.
00:20:03: Und ich schaffe es einfach nicht.
00:20:05: Und dann habe ich gewusst, jetzt muss ich.
00:20:07: Also jetzt muss ich irgendwann mal schauen, wieso ist das so.
00:20:11: Was kann ich machen?
00:20:12: Und ja, dann habe ich im Umfeld mit mehreren Leuten als Gespräch gehabt.
00:20:17: Und die haben alle auch gefunden, dann klär es doch mal ab.
00:20:23: mit den Diagnosen, die ich erwartet habe, tatsächlich mit den Viertzten.
00:20:29: Was hat die Diagnose mit dir gemacht?
00:20:31: Wie geht man damit um?
00:20:33: Inwiefern hat dir das geholfen, dass du das weisst?
00:20:36: Also, mir hat es insofern geholfen, dass ich gewusst habe, ich bin nicht einfach irgendwie blöd oder so, oder ich bringe es einfach nicht auf die Reihen, weil ich zu viel bin oder weiss nicht was.
00:20:47: sondern weil ich mich wirklich nicht auf gewisse Sachen konzentrieren konnte oder auch beim Schaffen im Grossraumbüro.
00:20:55: Ich hatte meine Ohren überall.
00:20:57: Mit dieser Diagnose habe ich dann auch ein Medikament verschrieben.
00:21:01: Ich war zuerst ein bisschen skeptisch und dachte vielleicht, die Verhaltenstherapie wäre noch etwas.
00:21:07: Und der Psychiade hat mir dann davon abgehoben, er würde mir empfehlen, zuerst mit einem Medikament anzufangen.
00:21:13: Und Verhaltenstherapie können wir dann immer noch machen.
00:21:16: Aber ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man mit einem Medikament anfängt, das sei der beste Effekt, die beste Wirkung.
00:21:23: Es war tatsächlich so.
00:21:24: Ich habe zwei Tage das Medi genommen und habe immer ein Gespräch mit einem Mann eine halbe Stunde geredet.
00:21:31: Ich war zu meiner Frau zu Hause und sagte, ich weiss jetzt noch, was er mir erzählt hat, obwohl rundum so viel los war und alle im Reden waren.
00:21:38: Aber ich habe keine Ahnung, was der Links geredet hat, keine Ahnung, was der Rechts geredet hat.
00:21:42: Ich konnte mich dort voll auf das Gespräch fokussieren.
00:21:45: Das war für mich ein ganz neues Erlebnis.
00:21:48: Wo du die Diagnosen bekommen hast, man hört ja manchmal so ein bisschen, Trend?
00:21:53: Diagnosen?
00:21:55: Und was löst das in dir aus?
00:21:58: Das ist mir eigentlich egal, ob es ein Trend ist oder nicht, weil mir hat es geholfen.
00:22:03: Ich bin froh, habe es gemacht und bin froh, dass mir das mit diesen Medikamenten so hilft.
00:22:08: Merkst du das aber auch in deinem Umfeld, dass das irgendwie wie so ein bisschen Vorurteile gegenüber dir haben?
00:22:14: Oder wie erlebst du das, wie die Leute auf das reagieren?
00:22:17: Also ich gehe jetzt nicht in die Mitte hausieren, aber spannenderweise habe ich jetzt schon jemanden die Gespräche gehabt, der ums ADHS ging und ich habe dann eben festgestellt, ah, du wau.
00:22:28: Also könnte jetzt dieser Trend, den du vorher gesagt hast, etwas bestätigen, oder?
00:22:33: Also ich habe mehr Gespräche jetzt mit Leuten, die auch im familiären Umfeld oder vielleicht selber auch mit der ADHS zu tun haben von diesen Betroffenen sind.
00:22:43: Das heisst, die Reaktionen, um zu kommen, sind nicht unbedingt negativ, sondern es ist mehr ein bisschen bestätigt.
00:22:50: Es ist okay,
00:22:51: dass man das
00:22:51: hat.
00:22:52: Genau.
00:22:53: Ich finde auch immer, es ist ja auch eine Stärke.
00:22:56: ADHS, die können sich ... Ich hatte schon vorher Sachen, wenn ich mich voll ... Begeistern lassen für etwas.
00:23:03: Dann konnte ich mich voll drehen, voll fokussieren, Zeit vergessen und am Morgen um drei, wenn ich denke, vielleicht sollte ich jetzt ins Bett gehen.
00:23:10: Was ist das, was dir am meisten hilft, wie Menschen auf deine Diagnose reagieren?
00:23:16: Oder jetzt auch viele Menschen, die Menschen im Umfeld haben, die auch ADHS haben, was hilft dir am meisten?
00:23:23: Ich erlebe es relativ positiv in meinem Umfeld.
00:23:26: Und das wünsche ich mir eigentlich auch für alle, die diese Diagnose haben, dass die Leute im Umfeld positiv reagieren.
00:23:32: Das ist nicht irgendwie speziell, sondern normal mit uns umgehen.
00:23:36: Wir sind keine Menschen, die irgendwie völlig schräg sind.
00:23:39: Also schräg sind wir alle irgendwo auf eine Art und Weise.
00:23:41: Aber eigentlich sind wir doch alle ganz normal.
00:23:44: Der Pascal Haller im Beitrag von Angela Albrecht.
00:23:47: ADHS, das ist bei uns im Medienhaus EREV-Media, wo wir den Podcast produzieren, gegenwärtiges Schwerpunktthema und wir verwiesen an dieser Stelle gern auf das Dossier EREV-Media.ch.
00:24:01: schrägstrich ADHS.
00:24:04: Ihr findet den Link in der Shownote zu diesem Podcast.
00:24:08: Und da wir ein Spendenfinanziertes Medienhaus sind, seht ihr in der Shownote auch ein Spendenlink.
00:24:15: Wenn euch also diesen Podcast gefallen hat oder ihr sonst unsere Podcastproduktionen unterstützen mögen, dann freuen wir uns über einen finanziellen Beitrag.
00:24:26: Merci und wir melden uns nächste Woche wieder mit relevantem Wochenmagazin.
00:24:33: Bei der Produktion Diese Woche mitgewirkt haben Angela Albrecht, Raffael Stegmeier und Karl Titli.
00:24:41: Ich bin Gero Ghoffmann, alles Gute.
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